Erneut erkrankt Kind in Elbmarsch an Leukämie
Deutsches Krebsregister meldet Fall einer Zwölfjährigen in Geesthacht
Besonders tragisch: Am 12. September erinnerte die Bürgerinitiative
gegen Leukämie in der Elbmarsch an die Schicksale der bis
dahin 15 erkrankten Kinder - mit Unterstützung von Nina Hagen.
Während die BI Aufklärung forderte, erkrankte ein weiteres
Kind an Leukämie.
stb Marschacht. Der Schock sitzt
tief bei Bürgermeister Rolf
Roth, als er von der schlimmen Nachricht hört. "Das
ist ein Hammer. Das muss ich erst einmal verdauen", kommentiert
der Verwaltungschef der Samtgemeinde Elbmarsch
die traurige Mitteilung, die von der gegenüberliegenden Seite
der Elbe kommt. Das Kinderkrebsregister in
Mainz hat einen neuen Fall von Kinderleukämie
in der Elbmarsch gemeldet. Eine Zwölfjährige aus Geesthacht
ist im September an bösartiger "Akuter Myeloischer Leukämie" erkrankt
– der 16. Fall insgesamt, der siebte seit 2001
bei Kindern unter 15 Jahren.
Auf den aktuellen Schicksalsschlag
hatte der
Landkreis Harburg in einer Pressemitteilung
aufmerksam gemacht. "Der
neuerliche Fall macht deutlich, dass wir es
ganz offensichtlich nicht nur mit einer außergewöhnlichen
und besorgniserregenden Häufung von Leukämiefällen
bei Kindern in der Elbmarsch zu tun haben,
sondern auch mit einer sehr akuten Krankheitsgefährdung",
so Reiner Kaminski, Bereichsleiter Soziales
beim Kreis Harburg.
Das greift Rolf Roth auf. "Wir müssen
prüfen, ob
wir nicht bei der Gefahrenabwehr tätig werden müssen",
erklärt er. Roth nimmt Bezug auf eine mögliche Gefahr,
die von dem radioaktiv verseuchten Material
ausgehen könnte, das im Umkreis des Kernkraftwerks Krümmel und des GKSS-Forschungsreaktors
gefunden wurde. "Das muss endlich ernst genommen werden",
appelliert Roth an die zuständigen Ministerien in Schleswig-Holstein
und Niedersachsen sowie das Bundesumweltministerium.
"Der neu aufgetretene Fall muss nun wirklich
alle wachrütteln - und niemand darf sich hinter Ausflüchten
verstecken. Es wäre bitter, wenn die Ministerien ihre Verantwortung
nicht erkennen und die Elbmarsch-Bewohner mit dem Problem der
Gesundheitsgefährdung alleine lassen", so Kaminski.
Landrat Joachim Bordt werde die Ministerien verschärft auffordern,
umfassend tätig zu werden.
Gerade auch die Indizien, die das ZDF mit einer
Dokumentation dargelegt habe und wonach die
nachgewiesene radioaktive Belastung auf einen
Zwischenfall am 12. September 1986 im GKSS-Forschungszentrum
zurückzuführen sein könnte, dürften nicht
tabuisiert werden. "Die Ministerien müssen allen möglichen
Gründen für die Leukämieerkrankungen nachgehen",
fordert Kaminski.
>Artikel
in der Lüneburger
Landeszeitung
Und man soll es kaum glauben. Sogar das Hamburger Abendblatt
berichtet. Dann ist es wohl wirklich ernst!
Artikel im Hamburger Abendblatt
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